Von Inuvik nach Tuktoyaktuk

Highway zum Arktischen Ozean
Von dem kleine Ort Inuvik, ganz weit im Norden der Northwest Territories, führt eine 138 Kilometer lange zweispurige Schotterpiste mit acht Brücken und ohne irgendeine Abzweigung durch die flache Tundra mit ihrem Permafrostboden nach Tuktoyaktuk. Diese Straße ist eine Verlängerung des traumhaften Dempster Highways Richtung Norden und Kanadas neuester Roadtrip. Bis Ende 2017 gab es hier lediglich eine im Winter zeitweise nutzbare Eisstraße, die Tuktoyaktuk Winter Road. Wenn Sie den neuen Inuvik–Tuktoyaktuk Highway (offiziell: Northwest Territories Highway 10) bis zum Ende fahren, stehen Sie vor dem eiskalten Wasser des Arktischen Ozeans.

Inuvik und die Iglu-Kirche
Die kleine Stadt Inuvik liegt am Ostrand des riesigen Deltas des Mackenzie Rivers, dort wo die bewaldete Taiga in die grasbewachsene Tundra übergeht. Bis vor Kurzem war sie die nördlichste Ansiedlung der Northwest Territories, die mit dem Auto erreichbar war. Dieser Ort mit rund 3100 Einwohnern, an dem es im Sommer circa 56 Tage nicht dunkel wird und im Winter die Nacht für ungefähr 30 Tage nicht vergeht, ist gut auf Reisende eingestellt. Es gibt einen Flughafen, sechs Hotels und Motels, zwei Campingplätze und geführte Touren in der arktischen Umgebung. Richtig kultig: die Iglu-Kirche von Inuvik, rund, schneeweiß und mit silberner Kuppel. Im Inneren können Sie die künstlerischen Arbeiten von Mona Thrasher bestaunen.

Tuktoyaktuk und die Ibyko Pingo
Tuktoyaktuk (bzw. Tuktuyaaqtuuq) bedeutet in der Sprache der Inuit: „Sieht aus wie ein großes Karibu“. Die kleine Ortschaft mit rund 940 Einwohnern liegt verstreut auf mehreren in den Arktischen Ozean hinausragenden Landzungen, umgeben von sehr viel sehr kaltem Wasser. Ganz in der Nähe befindet sich ein Schutzgebiet für eine ebenso geheimnisvolle wie faszinierende Landschaftsform: das Pingo National Landmark. Es umfasst acht arktische Eiskuppelhügel in der sonst flachen Tundra. In einem Jahrtausende andauernden Prozess drückt sich gefrierendes Wasser aus der Kuppel dieser Hügel und lässt sie anwachsen. Einer der Pingos nahe bei Tuktoyaktuk, der ‚Ibyko‘, ist mit 49 Metern der zweithöchste der Welt.